«Echt kuhl», das Winterlager! Seite Drucken

23. Februar 2017
Die 4. und die 5. Klasse der Primarschule Bichwil reiste das erste Mal gemeinsam ins «echt kuhle» polysportive Winterlager nach Eggberge. Die Klassenlehrer Renato Keller und Emanuel Keller berichten:
«Kurz vor unserem Lagerstart trieb uns die Wochen-Wetterprognose erste Schweissperlen auf die Stirn. Die milde Föhnlage schenkte bereits vor unserer Ankunft der Urner-Hochalp frühlingshafte Temperaturen. Mit mulmigem Gefühl bestiegen wir am Sonntagmittag unsere «Luxus-Strech-Limousine» und düsten Richtung Innerschweiz ab. Angekommen bei der Luftseilbahn verstärkte sich unser flaues Bauchgefühl durch kopfschüttelnde Sonntags-Skifahrer, welche die Seilbahn scharweise talwärts beförderte. Trotzdem bestiegen wir mutig die etwas zu klein geratene Gondel. Oben angekommen fiel uns ein Stein vom Herzen, denn es lag noch Schnee in Eggberge. Bei Sonnenschein bezogen wir unsere «5-Sterne-Nobel-Herberge».

Der Montag stand ganz im Zeichen des schweizerischen Volkssports Skifahren. Wir vergnügten uns auf und neben der Piste. So trugen auch wir dazu bei, dass die Pisten abends mehr einem schwarz-weiss Fleckvieh glichen als einer zauberhaften Winterlandschaft. In der Nacht auf Dienstag schüttete es wie aus Kübeln und so versanken die letzten Schneehoffnungen in kleinen, sich langsam bildenden Rinnsalen, die sich ihren Weg zum Vierwaldstättersee bahnten. Heute konnten wir nur nass werden. Wir bevorzugten die tropisch-nassen Verhältnisse im Hallenbad Altdorf. Am Abend bescherte uns das hauseigene Kino gemütliche Stunden mit Popcorn.

Am Mittwoch hängten wir die Skis definitiv an den Nagel. Unter dem Lagermotto «Echt Kuhl» modellierten die Kinder Schneeskulpturen, welche von einer Jury bewertet wurden. Kurz vor Mittag stieg die Temperaturkurve steil an, trieb uns den Schweiss auf die Stirn und transferierte das Winter- in ein Sommerlager. Die Hitze stieg uns derart in die Köpfe, dass ein Tragen des Skianzuges unmöglich war und wir gezwungen wurden, auf das Schwimmbad-Outfit zu wechseln. Abends startete nach einer weiteren Hausputzaktion die Familienshow «Wetten dass... das Duell». Die Einschaltquoten sprengten alle Erwartungen und fleissig wurde um den Gruppensieg gekämpft.

Wie glücklich waren wir am Donnerstagmorgen, dass sich das Dach unseres Lagerhauses noch immer am selben Ort befand. Die Föhnböen, welche bereits die ganze Nacht tobten, liessen auch tagsüber nicht nach. So erstaunte es uns nicht, dass einige Alpen-Ufos (Schlittelteller) die günstigen Windverhältnisse ausnutzten und in unbekannte Welten aufbrachen. Glücklicherweise konnten wir auf eine grosse Flotte an Ufos zurückgreifen, um im letzten zusammengekratzten Schnee die Hänge herunterzusausen.

Da es uns noch immer nicht genug heiss war, heizten abends die DJ’s K2 in der Grossraumdisco Birchweid mit ihren ohrenbetäubenden Klängen ein. Nach einem ersten Musikset schloss die Atemschutzbehörde aus noch unbekannten Gründen, wir vermuten aufgrund heftig beschlagener Fenster, Wände, Decke und Boden, den Partytempel für eine kurze Dessertpause. Einmal mehr verköstigte uns die Küche auf Sternen-Niveau. Danach bliesen die DJ’s K2 mit einem zweiten Set zum Angriff auf unsere Trommelfelle. Bis spät in die Nacht schwangen wir ausgelassen das Tanzbein.

In Windeseile brachten wir freitags den Hausputz zu Ende, da unser Zeitfenster für die Talfahrt vom Föhn bestimmt wurde. Die verbleibende Zeit wurde clever genutzt. Nach der schweisstreibenden Partynacht und dem Hausputz gönnten wir unseren niedergekämpften Körpern Erholung im Hallenbad. Um das Riechorgan der Eltern nicht bleibend zu schädigen, schrubbten wir als letzte Tat gründlich unsere Poren mit den letzten Tropfen wohlriechender Duschgels und kamen wohlbehalten und zufrieden in Bichwil an.»
Winterlager
<i>Bichwiler Schüler/innen im polysportiven Winterlager<i>