Es war einmal… Seite Drucken

30. Oktober 2019
Die vier Stationen des Oberuzwiler Märliweges konnten in den letzten Tagen wieder mit neuen Märchen bestückt werden – dank Heinrich Alder, dem Oberuzwiler Kulturpreisträger 2019, der vier «alte» Märchen überarbeitet hat und diese von Patrick Lenz, einem ehemaligen Oberuzwiler, professionell illustrieren und gestalten liess. Jetzt stehen diese Werke für die Öffentlichkeit zur Verfügung.
das goldene Schloss

«Das goldene Schloss», «Der Fischerssohn, der Rappe und der Schimmel», «Das Schneiderlein und die drei Hunde» sowie «Der Geiger und seine drei Gesellen» – diese vier etwas in Vergessenheit geratenen Märchen von Johann Wilhelm Wolf (siehe Kasten) entführen Erzähler/innen und Zuhörer/innen gleichermassen in eine Fantasiewelt mit Königen und Prinzessinnen, mit Zauberei, mit hilfsbereiten Tieren und wunderlichen Figuren. Und natürlich gibt’s am Schluss jedes Märchens ein glückliches Ende!

Johann Wilhelm Wolf
Der Märchenautor lebte von 1817 bis 1855. Er arbeitete anfangs in einem kaufmännischen Beruf, beschäftigte sich aber bald mit dem Studium und der Sammlung volkstümlicher flämischer Überlieferungen. Zusammen mit seinem Schwager, dem Leutnant und Schriftsteller Wilhelm von Poennies, sammelte er auf Streifzügen durch den Odenwald und bei Befragungen von Soldaten das Material zu Märchen- und Sagensammlungen. 1854 erkrankte er an einem Nervenleiden.

der Geiger

Heinrich Alder und Patrick Lenz
Während vieler Jahre war Heinrich Alder als Mitglied der Kulturkommission der Kopf und das Herz der Fachjury, wenn es um die Märchenauswahl und um die Rekrutierung neuer Autoren und Autorinnen ging. Mit kreativen Ideen, umfangreicher Fachkenntnis und einem grossen Netzwerk hat er massgeblich dazu beigetragen, dass inzwischen bereits über 70 verschiedene Märchen präsentiert werden konnten. Trotz seinem offiziellen Rücktritt Ende letzten Jahres bleibt er eine wertvolle Stütze für den Oberuzwiler Märliweg. So hat Heinrich Alder diesmal für jede der vier Stationen ein Märchen von Johann Wilhelm Wolf neu arrangiert. Er war es auch, der den ehemaligen Oberuzwiler Patrick Lenz motiviert hat, die Märchen zu illustrieren. Der gelernter Grafiker Patrick Lenz hat in unzähligen Stunden nicht nur wunderschöne Bilder gemalt, sondern mit enormem Einsatz die Märchen auch fachmännisch selbst gestaltet. Heinrich Alder und Patrick Lenz gehört ein grosser Dank für dieses ehrenamtliche Engagement!

?bergabe der M?rchen

Längere Verweildauer
Die vielen Einträge auf den Gästeseiten der Märchenbücher zeigen, dass der Oberuzwiler Märliweg nach wie vor fleissig besucht und geschätzt wird. Die Kulturkommission wird deshalb gerne weiterhin dafür besorgt sein, dass neue Geschichten präsentiert werden können – nächstes Mal im Spätsommer 2020. So bleibt etwas mehr Zeit als bisher, die Stationen am Waldrand zwischen Oberuzwil und dem Bettenauer Weiher zu besuchen bzw. sich eine Geschichte sogar mehrmals erzählen zu lassen.

Rückmeldungen, Wünsche, Anregungen und natürlich neue Märchen nimmt die Gemeinde Oberuzwil (gemeinde@oberuzwil.ch) immer sehr gerne entgegen.

Prinzessin schaut durch Spiegel

«Es waren einmal… ein König und eine Königin. Sie wohnten in einem Schloss aus purem Gold. Die Königin war aber auch eine mächtige Zauberin. Ihr wichtigstes Zauberwerkzeug war ein unscheinbares Spiegelchen, aber es besass eine wunderbare Eigenschaft: Wenn der König auf Reisen war, zeigte es der Zauberin, wo er sich gerade befand und was er tat...»

Neugierig geworden? Besuchen Sie den Oberuzwiler Märliweg! Dort finden Sie dieses und drei weitere spannende Märchen. Lassen Sie sich verzaubern…