Medienbildung in den Schulen Seite Drucken

15. Juni 2017
Mit einem Medienbildungskonzept reagiert die Schule für alle Stufen der Volksschule auf die Entwicklungen unserer Mediengesellschaft. Es wird darin festgelegt, wie und inwiefern der Unterricht und die Schulorganisation diesen Entwicklungen anzupassen sind. Für die Schulführung dient das Konzept als Masterplan, den es – in Abstimmung zwischen den strategischen und operativen Gremien –Schritt für Schritt und nachhaltig umzusetzen gilt.
Auf Antrag des Schulrates und der Schulleitungskonferenz hat der Gemeinderat vom Medienbildungskonzept Kenntnis genommen und sich für die grosse und wichtige Arbeit bedankt, welche für die Erarbeitung des Konzepts geleistet wurde.

Empfehlungen und neuer Lehrplan
Das Medienbildungskonzept basiert auf den Empfehlungen des Erziehungsrates des Kantons St. Gallen. Es gliedert sich in die Kapitel «Mediengesellschaft», «Ist-Analyse der Schule», «Pädagogisches Medienkonzept», «Nutzungskonzept», «Support- und Beratungskonzept», «Weiterbildungskonzept», «Sicherheit und Datenschutz» sowie «Wissensmanagement». Für die Ist-Analyse wurden Befragungen bei Eltern, Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler durchgeführt. Der neue Lehrplan beschreibt, dass Schülerinnen und Schüler ein Verständnis für die Aufgabe und Bedeutung von Medien für Individuen sowie für die Gesellschaft, für Wirtschaft, Politik und Kultur erwerben. Sie können sich in einer sich rasch ändernden, durch Medien und Informatiktechnologien geprägten Welt orientieren, traditionelle und neue Medien und Werkzeuge eigenständig, kritisch und kompetent nutzen und die damit verbundenen Chancen und Risiken einschätzen.

Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln sich
Die heutige Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen ist geprägt von traditionellen und digitalen Medien. Die Geräte, die auf Informations- und Kommunikationstechnologien basieren und die durch ihre Omnipräsenz neue Handlungsmöglichkeiten und neue soziale Realitäten schaffen, fordern auch die Schulen heraus. Kinder und Jugendliche müssen lernen, damit und mit den Folgen dieser Realitäten kompetent und verantwortungsbewusst umzugehen. Beruf und Studium verlangen Kompetenzen in den Bereichen Medien, Informatik und Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien. In Berufsbildung und weiterführenden allgemeinbildenden Schulen spielen sie eine entscheidende Rolle.

Weitsichtige Umsetzung
Die grundlegenden Teile des Medienbildungskonzepts haben informativen und klärenden Charakter und zeigen die Haltung, welche die Schule vertritt. Die nutzen- und anwendungsorientierten Teile (konkrete Verwendung der neuen Medien und der Informatik im Unterricht, Support, Umgang mit Daten) haben sind für alle Lehrpersonen verbindlich. Mit der Umsetzung wurde im Rahmen der Weiterbildung der Lehrpersonen bereits begonnen. In den nächsten Jahren werden jeweils einzelne Schwerpunkte des Medienbildungskonzeptes im Rahmen der Schulprogramme im Unterricht und in der Lehrerweiterbildung umgesetzt.

Einbezug aller Stufen bei der Erarbeitung
In der Spurgruppe «Medienbildungskonzept» unter der Leitung des Leiters Volksschule wirkten pro Schuleinheit je eine Vertretung der Schulleitung, die IT-Verantwortlichen sowie Vertretungen jeder Stufe und der Lehrerschaft mit. Für die Erstellung des Konzepts wurde seit August 2015 intensiv an den einzelnen Kapiteln gearbeitet, ausgetauscht und optimiert. Die Ergebnisse wurden laufend in das Projekt zur Erneuerung der IT-Infrastruktur übernommen und mit diesem koordiniert. Begleitet wurde die Gruppe durch einen Dozenten der Pädagogischen Hochschule St. Gallen.