Eine Auszeit für den Kopf Seite Drucken

2. November 2017
Permanent erreichbar und online – kommt Ihnen das bekannt vor? Fühlen sie sich dadurch teilweise leicht gestresst?
Durch dieses permanente Online- und Erreichbarsein setzen wir unser Gehirn einer grossen Menge an Reizen aus. Diese können mal erfreulich, berührend, aber auch erschreckend oder traurig sein. Wir holen uns mit jeder Mail- oder Whats-App-Nachricht einen kleinen geistigen Kick, der unser Erregungsniveau hoch hält und im Gehirn Botenstoffe freisetzt, die das Belohnungssystem aktivieren. Die Suchtberaterin empfiehlt "Auszeiten für den Kopf".

Gegen Stress- und Suchtgefahr
Im Onlinezeitalter haben viele Menschen verlernt geistig und seelisch offline zu gehen und wieder einmal richtig abzuschalten. Sogar im Urlaub checken sie ihre E-Mails und haben ständig Angst etwas zu verpassen. Damit sich aus dem Konsum der neuen Medien keine Sucht oder andere psychische Leiden entwickeln, braucht es Auszeiten. In dieser Auszeit soll einmal nichts drängen und das Gehirn soll sich erholen. Hirnforscher haben erkannt, dass beim scheinbaren Nichtstun bestimmte Hirnregionen besonders aktiv sind. Da es einmal nicht auf etwas von aussen reagieren muss, kann es sich inneren Tätigkeiten widmen. Dabei wird Gelerntes verarbeitet, Erinnerungen werden neu strukturiert und das eigene Bewusstsein wird stabilisiert. Man kann es mit dem wöchentlichen Hausputz vergleichen – es gibt Ordnung und Platz für Neues.

Tipp der Suchtberaterin
Gönnen Sie Ihrem Kopf eine Auszeit. Gehen Sie in die Natur, lüften Sie Ihr Gehirn und gönnen sie ihm einen heilsamen Leerlauf! Dies ist die beste Prävention, nicht nur gegen den digitalen Informationsstress, sondern auch gegen eine Dauerstimulation und Abstumpfung, die irgendwann in die Sucht führen kann.
Spaziergang am Bettenauer Weiher