Mit dem Richtstab bestätigt
Richtstab als Legitimation
Im Ortsmuseum Oberuzwil kann erstmals der Richtstab von Niederuzwil aus dem Jahr 1695 n. Chr. gezeigt werden, der im Historischen Museum in St.Gallen aufbewahrt wird. Dieser, gleichsam das Hoheitszeichen des Gerichtes, war ein wohlgehüteter Bestandteil der Dorflade. Der Ammann war verantwortlich, dass der Stab mit dem Dorfrecht und der Gerichtsordnung (Bussenordnung) sorgfältig verwahrt blieb. Der Richtstab verlieh ihm die Legitimation, zu urteilen und Recht zu sprechen. So geschah es jeweils auch in Oberuzwil an unterschiedlichen Stellen, meist unter freiem Himmel. Zur Entgegennahme des Urteils legten die Parteien die rechte Hand an den Richtstab, den ihnen der Ammann entgegenhielt. Damit wurde der Urteilsspruch öffentlich bestätigt. Bei einer Kaufhandlung berührte der Käufer in gleicher Weise den Stab und nahm so ein Grundstück rechtlich in Empfang. Damit hatte das Grundstück die «Hand geändert».
Die alten Flurnamen
Zudem erhalten Interessierte im Ortsmuseum nochmals Informationen zu den Oberuzwiler Richtstätten «Mallus» und «Hailige Buchen». Die Besucherinnen und Besucher erfahren mehr zu den alten Flurnamen in der Gemeinde und können ihr Wissen mit einem Zuordnungsspiel testen. Aus den Teilnehmenden mit den meisten richtigen Antworten werden drei Gewinner ausgelost. Mitmachen lohnt sich!
Das Ortsmuseum Oberuzwil im alten Statthalterhaus an der Wilerstrasse 22 ist zum Abschluss der «Museumssaison» am Sonntag, 11. März 2018 von 14 – 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.