Die «Alte Gerbi» lebt Seite Drucken

4. Juni 2025
Von Alt keine Spur. Eine jung gebliebene Institution ist sie, die «Alte Gerbi». Mitten im Dorf liegt sie und bietet uns allen eine coole Plattform für das vielfältige Leben in Oberuzwil. Ich freue mich, dass an diesem Freitag mit einem Sommeranlass dieser Treffpunkt gefeiert wird.

Ich erinnere mich noch gut, als ich vor über 25 Jahren das erste Mal in der «Alten Gerbi» war. Damals noch als Bauverwalter damit beauftragt, mit dem damaligen privaten Mieter die Sitaution vor Ort zu klären. Das Untergeschoss (heutige Ludothek) war voll von alten Autopneus. Im Obergeschoss (heutiger Jugendraum) waren Flipperkästen eingelagert und im Erdgeschoss (heutiges Kulturzentrum) stank es erbärmlich – vollgestopft mit Material.

Nach verschiedenen Vorabklärungen, Verhandlungen und guten Ideen für das vielfältige Leben im Dorf, hat sich eine Vision für ein Zentrum des Lebens herauskristallisiert. Die Idee der «Alten Gerbi» war geboren. Da das alte Lagerhaus im Eigentum der Gemeinde ja dann dereinst mit einer Überbauung im Zentrum «sowieso abgebrochen wird», hat sich damals eine Übergangslösung manifestiert: die Einrichtung von Jugend, Kultur und Spiel soll für etwa 10 Jahre Bestand haben.

Im Jahr 2000 wurde dann die erste Baubewilligung für den Jugendraum im Dachgeschoss des Lagerhauses erteilt. Total mussten Einsprachen von 29 Personen beurteilt und entschieden werden. Die Baubewilligung wurde infolge Zonenkonformität erteilt, da sich damals ein Vergleich mit ebenfalls bewilligungsfähigen Gastwirtschaften aufdrängte. 2003 folgte die Umnutzung des Untergeschosses als Ludothek und ebenfalls 2003 die Umnutzung des Erdgeschosses zum heutigen Kulturraum. Kleinere Baubewilligungen folgten für zeitgemässe Anpassungen.

Für den seither laufenden Betrieb mitten im Dorfzentrum gehört auch etwas Toleranz bei allfälligen Lärmauswirkungen. Die rechtlichen Grundlagen mit unserem seit 2013 gültigen Reglement über Ruhe, Ordnung und Sicherheit geben glücklicherweise einen klaren Rahmen, so dass das subjektive Empfinden Einzelner mit objektiven zeitlichen Kriterien für den Betrieb klar beurteilbar ist.

Es freut mich, dass diese für eine Dekade angedachte Idee noch heute besteht und die Zeit sowie die Entwicklungen im Zentrum überlebt hat. Die «Alte Gerbi» steht heute noch und das soll so bleiben. Ein Zentrum des Austauschs, des gemeinsamen Zusammenlebens im Dorf.

Schön, dass wir diese Errungenschaft an diesem Freitag gemeinsam feiern dürfen. Die «Alte Gerbi» lebt. Sie gehört zum Dorf.